Floristisch-faunistische Notizen aus lothringischen Trockengebieten:
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** Pagny-sur-Meuse / Troussey **
Le Mont
Ergebnisse einer Exkursion am 30. April 2007

 


Obwohl dort nur ein kleiner Fluss, hat sich die Maas in Höhe der Ortschaft Troussey ein fast 8 km breites, weitläufiges Tal (ca. 240 m ü. NN) geschaffen. Die Mäanderbildung ist beeindruckend. Dennoch richtete sich unsere Aufmerksamkeit, wie immer auf unseren Exkursionen, eher auf die angrenzenden Talhänge, auf der Suche nach großflächigen Trockenrasen. Der Prallhang bei Troussey ist ca. 60-70 m hoch und nicht sehr steil. Die Standortqualitäten sind nicht sehr extrem, insgesamt kann man von einem Kalk-Halbtrockenrasen sprechen.

Dank GoogleEarth ist es heute ja kinderleicht geworden, eine solche Exkursion auch ohne Ortskenntnisse gezielt zu planen.

 

Exkursionsziel bei Pagny-sur-Meuse bzw. TrousseyExkursionsziel


Thermophile Faunenelemente:

   
Atypus-Schlauch Marpissa nivoyi
Atypus-Schlauch
In der hohen Vegetation lag das oberirdische Schlauchende nicht dicht auf dem Boden auf (wie sonst üblich), sondern war in der Vegetation vertikal aufgehängt.

Marpissa nivoyi - kommt also auch im Tal der Maas vor!

 

....ebenso die wärmeliebende Springspinne Ballus rufipes::

Juniperus communis Ballus rufipes
Foto: Wacholder (Juniperus communis) Foto: Ballus rufipes im Tal der Maas bei Pagny-sur-Meuse bzw. Troussey
 
Weitere Springspinnen auf "Le Mont" sind Philaeus chrysops und Synageles hilarulus. Synageles hilarulus war besonders häufig an der Wegböschung oberhalb der Eisenbahntrasse, während Philaeus im gesamten Hangbereich zu finden war.
Philaeus chrysops

Foto: Philaeus chrysops, Weibchen

 

Philaeus chrysops

Foto: Philaeus chrysops, Männchen auf Brautschau

 

Synageles hilarulus
Foto: Synageles hilarulus, kleine ameisenartige Springspinne

 

Und auch die im Vorjahr erstmals in Lothringen (und dann in der Folge noch mehrfach gefundene) Neottiura suaveolens war auf dem Hang vertreten.
Bekannte Fundorte sind damit nun: Troussey, Jézainville, Jaillon, Waville, Apach

Neottiura suaveolens
Foto: Neottiura suaveolens, wärmeliebende Kugelspinne auf Trockenrasen in Lothringen
 
Auch die Pflanzenwelt ist mit Spinnen und Insekten vertreten, wie diese beiden Beispiele zeigen:
Ophrys araneola Ophrys insectifera
Foto: Ophrys araneola, die Kleine Spinnen-Ragwurz Foto: Ophrys insectifera, die Fliegen-Ragwurz
   
   

Zum Schluss sei noch eine Zikade vorgestellt, die offensichtlich besonders in den Wärme- gebieten der Großregion augenfällig wird: Penthimia nigra.
Die Färbung ist variabel. Neben Tieren mit zwei roten Flecken, wie auf nebenstehendem Foto, gibt es reinschwarze und braunrote Tiere.

Penthimia nigra
  Foto: Penthimia nigra

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