Floristisch-faunistische Notizen aus Rheinland-Pfälzer Trockengebieten
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** SANDGRUBE MONSHEIM **
Ergebnisse einer Kurz-Exkursion am 23. Aug. 2005

 

Bildquelle: LANIS Rheinland-Pfalz

Exkursionsziel bei Monsheim zw. Kirchheim-Bolanden u. Worms

 

Bei der Literaturrecherche zur Faunistik der Röhrenspinne Eresus cinnaberinus in Rheinland-Pfalz stieß ich in NIEHUIS (1995) auf den Hinweis, dass im Sandgrubengelände bei Monsheim im Jahre 1993 (leg. G. REDER) ein Männchen beobachtet und fotographiert worden war. Nach kurzem Surfen im LANIS Rheinland-Pfalz war klar, dass es sich bei der Fundlokalität um ein sehr übersichtliches Gelände handelt, wo selbst für einen Ortsunkundigen eine gute Chance bestand auch ein kleineres Vorkommen zu entdecken. Kurz entschlossen bin ich daraufhin ins Pfrimmtal gefahren um nachzusehen, ob die Art dort noch zu finden ist.

 

Die Suche in der östlichen, noch im Betrieb befindlichen Grube, verlief völlig ergebnislos. Die südwestexponierten Hänge am Ostrand der Grube sahen von weitem zwar vielversprechend aus, verfügten aber über keine nennenswerten Spinnenvorkommen, schon gar nicht Eresus.
Auf dem Weg dorthin konnte ich jedoch in einem Distelbestand mehrere der hübschen Blauen Holzbienen (Xylocopa violacea) beobachten, die sich derzeit im Südwesten Deutschlands stark auszubreiten scheinen.

Auf dem Wege zur zweiten Sandgrube klopfte ich aus der Heckenumzäunung des Tennisplatzes (siehe Lufbild oben) eine Eichenschrecke, die sofort mein Interesse weckte, da sie nur kurze Flügelstummel besaß, andererseits aber ein voll entwickeltes Legerohr. Kein Zweifel, das war ein ausgewachsenes Tier und damit konnte es sich nur um die erst seit wenigen Jahren eingewanderte Südliche Eichenschrecke, Meconema meridionale, handeln.



Meconema meridionale
bei Monsheim

 
Am Weg zur westlichen, alten Sandgrube kam ich dann an einer sandigen Wegböschung vorbei (Lage im Luftbild mit einem roten Kreuz markiert), die ich als potentielles Habitat für die Tapezierspinne Atypus affinis in näheren Augenschein nahm:

Doch ich fand dort keine Atypus-Schläuche, sondern Eresus-Röhren. Auf einer Fläche von 200 x 50 cm konnte ich ca. 10 Röhren, darunter auch kleinere (also von Jungtieren), feststellen. Die anschließende Suche in der zweiten Sandgrube blieb dagegen erfolglos.

 

Literatur: NIEHUIS, M. & L. SIMON (1991): Zur Kenntnis derVerbreitung der Röhrenspinne Eresus niger (PETAGNA) in Rheinland-Pfalz (Araneae: Eresidae).- Fauna Flora Rheinland-Pfalz 6: 287-298.

NIEHUIS, M.(1995): Weitere Nachweise von Röhrenspinne (Eresus niger), Gottesanbeterin (Mantis religiosa) und Blutaderzikade (Tibicina haematodes) in Rheinland-Pfalz.. - Fauna Flora Rheinland-Pfalz 8 (1) , Landau: 33-41.

___________________________________________________________________________________________________A. Staudt